FP21 – Themenwochen #4: Fahrradwartung und -pflege im Winter

Nachdem wir über die Feiertage nur eure lyrische Ader bemüht haben, ist das neue Jahr wieder erbarmungslos gestartet. Der Januar, der Montag unter den Monaten, neigt sich sogar schon fast wieder dem Ende entgegen! Zeit also, die Themenwochen wieder in Bewegung zu setzen.

Diesmal möchten wir uns einer Sache widmen, die viele als lästig empfinden und welche sich insbesondere in den nasskalten Schmuddelmonaten als zeitraubender erweist als zu den milden Jahreszeiten:

Salz, Matsch und Schnee: Fahrradwartung und -pflege im Winter

Die Umwelt stellt im Winter schon extreme Anforderungen an das Material. Gefrorene Böden, permanente matschige Nässe und die zwar eisfreien, aber dafür weißgepökelten Straßen. Das alles sorgt dafür, dass man sich auf jeden Fall intensiver mit der Erhaltung der Komponenten befassen sollte, möchte man nicht im Frühjahr den kompletten Antriebsstrang in die Tonne kloppen.

Deshalb wollen wir euren Erfahrungsschatz anzapfen:

  • Auf was achtet ihr bei der winterlichen Radpflege besonders?
  • Wie oft unterzieht ihr euer Pendelfahrzeug im Winter einer gründlichen Reinigung?
  • Welche Maßnahmen ergreift ihr präventiv, um euer Fahrzeug vor Salz und Eis zu schützen?
  • Ist der zeitliche Aufwand für eure Fahrradpflege im Winter tatsächlich so viel höher als in den milderen Jahreszeiten?
  • Merkt ihr bei bestimmten Komponenten (Antriebsstrang etc) den höheren Verschleiß?

An dieser Stelle lassen wir wieder einen anonymen, nicht näher bekannten Frostpendeln-Mitorganisator zu Wort kommen:

Winter bedeutet für mich in erster Linie Dreck und Salz auf den Straßen. Wo man im Sommer nach mehreren Wochen mal eine leichte Staubschicht von den Komponenten wischt, reicht in den Wintermonaten meist ein Pendeltag und das Fahrrad ist komplett verdreckt. Nichts desto trotz bin ich niemand, der das Fahrrad nach jedem Ausritt gründlich aufbereitet – es ist und bleibt ein Pendelfahrzeug und kann ruhig ein paar Tage oder auch mal eine Woche Patina ansetzen. Allzu lange natürlich nicht. Insbesondere in Zeiten, in denen die Straßen übermäßig viel Salz sehen.

Anders verhält es sich jedoch mit dem Antriebsstrang. Die Kette, welche zwangsläufig jeden Tag Nässe und Salz sieht, wird abends zumindest kurz mit einem Tuch vom oberflächlichen Schmutz befreit. Sobald die ersten Auffälligkeiten hinsichtlich der Geräuschkulisse oder Schaltperformanz auftreten, wird gründlicher gereinigt und geölt. Natürlich ist dies im Winter öfter nötig. Wenn ich im Sommer je nach Witterung ein- bis zweimal pro Monat das Ölfläschchen bemühe, ist dies in der kalten Jahreszeit eher zwei- bis dreimal der Fall.

Nun seid ihr wieder gefragt! Schreibt eure Erfahrungen und Wartungsroutinen hier in die Kommentare.

Unter allen Frostpendelnden, die von ihren Erfahrungen berichten, verlosen wir nach Abschluss dieser Themenwochen (Anfang Februar) wieder zwei unserer Goodie-Bags! Und auch für die Hauptverlosung am Ende der Saison ist euer Input nötig.

26 Kommentare

  1. Als hauptsächlich Stadtfahrer ist das Salz bei nassem Wetter überall am Rad. Ich habe das Privileg in einem Reihenhaus zu wohnen, daher kann ich mir durch ein Fenster einen Gartenschlauch legen und das Salz einfach abspritzen. Das dauert maximal 5 Minuten. Bis zum nächsten Tag ists wieder trocken, großzügig frisches Öl auf die Kette und den Überschuss mit Lappen abwischen, fertig. Das Ganze vielleicht 1-2x pro Woche wiederholen reicht, ohne dass ich bisher Problem mit Schäden am Antrieb gehabt habe.
    Im Sommer mach ich das vielleicht einmal im Monat, außer ich war im Gatsch auf einer Landpartie.

  2. Ich fahre die extra km am Waschpark vorbei und investiere 50Cent oder 1Euro.
    Mit dem Mountainbike muß man das eh, mit den anderen Rädern gelegentlich.

    1. Der Großteil meiner täglichen Pendlerstrecke führt über Nebenstraßen und landwirtschaftlich genutzte Wege. Somit ist Salz kein großes Thema. Feuchtigkeit und Dreck aber sehr wohl. Der Antriebsstrang ( Kette, usw) werden 1-2x die Woche gereinigt und geölt. Ohne Werbung machen zu wollen, gefällt mir das Finish Line Cross Country sehr gut. Gerade bei diesen nassen Bedingungen. Der trockene Matsch wird gelegentlich mit einem Handfeger entfernt. Mehr Reinigung gibt es erst wieder bei besserem Wetter.

  3. Seit 2 Jahren benutze ich am Antrieb Squirt Ebike Kettenwachs alle 2-300km. Und ohne Öl bleibt der Antrieb schon mal sauber (Straßennutzung). Sonst muc-off Protect für Rahmen, Silikonspray für Gabel und Radon PTFE Spray (Trockenschmierstoff) als Korrosionsschutz für Schraubverbindungen nach jeder Wäsche (alle 2-4 Wochen).
    Ich fahre mit einem Lappen mit Muc-off Fahrradreiniger zwischendurch schon mal nach Regenfahrt über den Rahmen und unter die Motoraufnahme. Ich schütze meine Bremsscheiben vor den Sprays mit einer Muc-off Abdeckung dafür.
    Zum Abwaschen nutze ich Gartenschlauch und Bürsten in unterschiedlicher Größe.
    Die Schaltungsröhrchen müssen ab und zu von Wachs/Schmutzschicht befreit werden.

  4. Bei uns am Niederrhein haben wir mehr mit Nässe, als mit Eis zu kämpfen. Von daher ist Salz eigentlich kein Thema, sondern eher Matsch, da ich auch viel auf den sog. Wirtschaftswegen unterwegs bin.
    1-2x in der Woche Spritze ich den groben Dreck mit dem Gartenschlauch ab. 1-2x im Monat benutze ich von Prophete den Bioreiniger und Pflege.
    Die Kette ist durch die Kettenkasten relativ geschützt wird aber auch regelmäßig von mir geschmiert. Habe dazu von einem Fahrradmechaniker Cyclone 5 x 1 Spray bekommen

  5. Hallo zusammen.
    Da mich mein täglicher Weg kilometerweit durch Wälder führt, auf Schotter und Dreck, und das in Verbindung mit Nässe, da gehört einfach eine intensivere Pflege dazu. Eine Einfache Fahrt und das Rad schaut aus wie die Sau! Wenn es die Zeit hergibt, dann fix mal mit dem Wasserschlauch drüber. Aber auch Kette pflegen und regelmäßige Wartung sind wichtig. Und ja, in den Wintermonaten bin ich öfters im Keller als im Sommer. 😉
    Das Kleine Rad vorn, ist es baulich bedingt, ständig unter Dreckbeschuss. Deshalb hält vorn ein Bremsbelag auch keine 1800km. Da ist es enorm wichtig “öfters” mal drauf zu schauen als im Sommer wenn es trocken ist.
    Schnee und Salz dagegen ist in unserer Region eher weniger das Thema, es ist der Schlamm!
    So viel dazu, weiterhin gute Fahrt,
    Stefan 😉

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  6. Auch bei mir ist eher Matsch das Problem ;-)…. Wenn es anfängt zu knirschen gibt es eine Dusche mit dem Gartenschlauch und anschließend kommt das Ölfläschchen zum Einsatz. An den wenigen Tagen an denen hier tatsächlich Salz im Spiel ist wird das natürlich schnellstmöglich abgeduscht. Ansonsten bin ich besonders im Winter in Bezug auf die Wartung einfach nur glücklich mit meiner Rohloff und dem Chainglider… da kommt echt kaum Dreck an die Kette :-)))))

  7. Circa die Hälfte meiner Pendelstrecke führt auf Straßen die im Winter regelmäßig mit Salz und Rollsplitt gestreut werden, der restliche Teil auf Wald- & Treidelwegen. Da kommt alles zusammen, was das Material beansprucht! Regelmäßige Reinigung mit Gartenschlauch und Lappen & anschließendes Ölen des Antriebsstrangs (Kette, Ritzel, Schaltung) sind obligatorisch – Chainglider o.ä. kommt wg. Kettenschaltung an meinem S-Ped leider nicht in Frage. Zusätzlich achte ich auch auf ein regelmäßiges Reinigen der Federgabel damit der Dreck am Tauchrohr die Simmerringe nicht so schnell aufreibt. Den Ledersattel öle ich im Winter auch lieber einmal mehr. Die Verschmutzung von Rad & Fahrer lässt sich durch extra große Spritzlappen an den Schutzblechen etwas reduzieren.
    Tja, bisschen mehr Pflege im Winter lässt sich wohl kaum vermeiden…

  8. Wenn ich von einer Tour zurückkomme und es war nicht trocken, also hier matschig, dort salzig usw. wird mein Pedelec vor der Garage direkt abgespritzt, denn wenn es noch nicht angetrocknet ist geht es leichter ab, dabei helfe ich mit einem weichen Lappen etwas nach, hier und da auch mit einer alten Geschirrbürste. Danach wird die Kette mit einem Lappen abgetrocknet und neu gewachst, also zur Not täglich! (60 – 90 km) Alle 1 – 2 Wochen dann eine gründlichere Wäsche mit Pflegeprodukten von Muc-Off und anschließende Versiegelung mit Muc-Off Bike-Protect. Die Tauchrohre vorne und hinten werden mit Gabelöl benetzt.
    Ob die Teile im Winter schneller verschleißen kann ich so nicht sagen, obwohl ich die Winter wirklich komplett durchfahre, aber es wird wohl so sein, ohne dass es bei mir deutlich auffällt.

  9. bin erstaunt, wieviel hier mit Schlauch etc. “gewässert” wird. Das wäre mir zu riskant. Deshalb: antrocknen lassen und dann mit Lappen sauber reiben. Leider ist das Motorgehäuse ja unmittelbar dem Auswurf des Vorderrades ausgesetzt und saut sich immer am meisten zu. Da nehme ich dann manchmal auch einen angefeuchteten Schwamm, um die Matschepampe zu lösen.
    Ansonsten wird sicher der Kette mehr Aufmerksamkeit zuteil als in der wärmeren Jahreszeit. Also saubermachen und ölen nach Bedarf, idR aber einmal pro Woche.

  10. Bin da eher prakmatisch, mein Rad ist ein Gebrauchsgegenstand, daher darf es auch einfach dreckig sein.
    Das einzige was ich regelmäßig mach ist die Kette mit einem Lappen sauber reiben und dann ölen.
    Im Winter aufgrund der feuchteren Umgebung wesentlich öfter, als im trockenen Sommer.

  11. Die Kette und Antrieb wird regelmäßig gereinigt und geölt, vor allem nach Fahrten durch den Regen. Vielleicht probiere ich nach dem nächsten Tausch von Kassette und Kette Mal Wachs aus.
    Bisher wurde ich von allzuviel Salz und Sand zum Glück verschont. Fahre mit dem S-Pedelec auch ausschließlich befestigte Wege.

    Ansonsten stört es mich wenig, wenn das Rad etwas dreckig ist, nach dem ersten Regen sieht es sowieso wieder aus wie vor dem Putzen.

  12. Ich putze nach Bedarf- ein bisschen Patina macht da nichts. Wenn das Rad mit viel Schnee und Salz zu kämpfen hat, wird es ca. 1x die Woche mit einem Lappen grob vom Schmutz befreit, ansonsten alle 2-3 Wochen (wobei die Kette im Winter schon deutlich mehr Öl braucht als im Sommer).

  13. Ergänzen möchte ich zu oben Geschriebenem noch folgende Kleinigkeit, die sich aus meiner Erfahrung gut bewährt hat: Am Anfang und Ende des Winters wechsle ich generell die Reifen. Das ist eine prima Gelegenheit, den Steckachsen der Laufräder eine extra Portion Fett zu spendieren. Dadurch hoffe ich zu erreichen, dass weniger Streusalz-Lake eindringt und die Achsen und Naben weniger vergammeln…

  14. Bei mir wird das Rad immer im Frühjahr geputzt. Den Rest vom Jahr muss es mit “gelegentlich mal die Kette ölen” durchhalten (wenns nicht gerade arg extrem wird). Allerdings ist die km-Leistung durch HomeOffice und andere Umstände auch auf 1/10 – 1/5 der Erwarteten eingebrochen :O

  15. Ich muss gestehen, dass ich die Kettenpflege übelst vernächlässigt habe – Quittung waren 8km Fussweg nach wiederholtem Kettenklemmer. (Als Motorradfahrer sollte ich es besser wissen)
    Nach gründlicher Reinigung und ordentlicher Ölung ist alles wieder fein, ist wohl grad nochmal gutgegangen.

  16. Das Rad wird bei mir nach Bedarf gesäubert. Bei meinem Stromer ist Bedarf dann zu erkennen, wenn die Reifen am Dreck schleifen, der sich in den Schutzblechen gesammelt hat. Das kann derzeit innerhalb weniger Tage passieren.
    Die Kette wird täglich mit Squirt-Lube geschmiert. Nur wenn es besonders nass ist wird sie vorher mit einem Lappen getrocknet. Trotzdem rechne ich damit, im Frühjahr eine neue Kette zu verbauen. Im Idealfall hält sie dann wieder ein Jahr.

  17. Wie viele andere hier schon schreiben, habe ich hauptsächlich mit Matsch zu tun. Streusalz kenne ich schon gar nicht mehr, wir haben im Rheintal auch nur ganz selten Eis oder Schnee.

    Der Dreck am Rad stört mich wenig, außer wenn er schon auf die Kette bröckelt. Dann wische ich ihn trocken ab. Manchmal gibt es auch eine Gartenschlauchdusche (welche den Motorbereich ausspart), aber nur dann wenn ich auch plane die Kette zu ölen. Das mache ich nicht regelmäßig, sondern wenn die Kette beginnt sich akustisch bei mir zu beschweren.

    Bike-Reiniger verwende ich nie. Nur wenn ich meine mal wieder ein schönes Fahrrad haben zu müssen, kommt ein bisschen Ökoallzweckreiniger im Wasser ins Spiel. Dann verwende ich noch einen Lappen, um ein bisschen am Rahmen herumzuwischen. Richtig wie neu sieht es danach aber auch nicht aus 😉

    Die Tauchrohre der Federgabel wische ich mit Brunox Spray ab, die Gelenke der Schaltung bekommen ab und an WD40 verpasst.

  18. Ich fahre im Winter ein eher primitives gebrauchtes Discounterrad, wo mir die Pflegevernachlässigung weniger weh tut. Daher fällt die Pflege entsprechend gering aus. Wenn es mal geschneit hat, reibe ich Matschereste mit Schnee ab. Wasser ist bei mir über den Winter draußen abgestellt. Wenn viel gesalzt wurde, denn mache ich einen Eimer mit warmen Wasser voll, mit einem Spritzer Autoshampoo und dann wird das Rad mit einem nassen Lappen abgewischt und anschließend mit neuem Wasser nochmal nass nachgewischt, um die Salzreste noch weiter zu verdünnen. Dann mit einem alten Handtuch trocken gerieben. Lehmiger Matsch wird trocknen gelassen und dann abgebrochen.

    Das mache ich aber vielleicht nur 2 mal über den ganzen Winter verteilt und dann nochmal vor dem Einmotten des Winterrades im Frühjahr.

    Kette wird nach Regenfahren, oder Matschfahrten (oder wenn sie seltsam klingt) mit Druckluft abgeblasen und anschließend mit einem öligen Lappen abgerieben, dann kommt neues Öl drauf, was dann nach einer halben Stunde wieder abgerieben wird.

  19. Da meine Fahrräder keine Kette, sondern einen Gates-Riemen haben, entfällt schon mal die lästige Reinigung der Kette. Eis und Schnee hatten wir diesen Winter auch noch nicht wirklich, somit musste selten Salz entfernt werden. Alle ein bis zwei Wochen relativ normale Fahrradwäsche mit dem Gartenschlauch und ein Eimer mit warmen Wasser mit Alzweckreiniger und Mikrofasertuch reicht meist. Einmal habe ich das Rad danach über Nacht mit ins Haus genommen, weil ich Angst hatte, dass mir was fest friert.

  20. Vielen Dank für eure Kommentare! Unter allen Frostpendlern, die bisher kommentiert haben, werden wir wieder zwei unserer Goodie-Bags verlosen.

    Natürlich könnt ihr trotzdem weiterhin eure Erfahrungen zum Thema teilen.

  21. Hier bin ich wohl ein bissel spät dran … egal.
    Dank des diesjährigen eher milden Winters gibt es mit Streusalz keine Probleme. Um so mehr türmt sich der Dreck auf dem Rad. Putzen könnte ich es somit nach jeder Fahrt. Meistens wische ich aber nur fix das Licht frei :-)))
    Um alles andere kümmert sich mein Mann, wofür ich ihm sehr, sehr dankbar bin.
    Bevor das E-Bike (Winterbike) wieder eingemottet wird, wird es natürlich gründlichst mit viel Wasser und Lappen wieder schick gemacht.

  22. Ich mache das immer abhängig davon wie schmutzig das ST3 ist .
    Bei starker Verschmutzung jedes Wochenendereinigen, ansonsten alle 2 Wochen.
    Fahre überwiegend ( wenn nicht im Home Office ) auf schönen Straßen um die Stadt herum.
    Salz ist eher kein Problem, dann schon mal eher Schmutz von den Treckern auf der Straße.
    Reinigen meistens mit einem feuchten Schwamm den groben Dreck, dann mit Fahrradreiniger noch mal nach putzen.
    Kette je nach Bedarf reinigen und Ölen.

    Grüße aus der Grafschaft Bentheim

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